Große Nachfrage nach Erste-Hilfe-Kursen

Quelle: Michael Franke

Quelle: Aller Zeitung vom 12.03.2018

Das Gifhorner DRK bildet immer mehr Menschen in Erster Hilfe aus. Doch vor allem eine Zielgruppe würden die Ausbilder rund um den Kreisausbildungsbeauftragten Andreas Rieke gern noch häufiger begrüßen.


Gifhorn
Stabile Seitenlage, Druckverband anlegen und Herz-Lungen-Wiederbelebung: Darin lassen sich längst nicht mehr hauptsächlich Führerscheinbewerber ausbilden. „Das ist sogar der kleinste Bereich“, sagt Rieke über die Teilnehmer.
Wer Jugendgruppenleiter oder Übungsleiter in Vereinen werden will, kommt um einen Erste-Hilfe-Kursus kaum herum. Immer häufiger sind laut Ausbilder Stefan Meyer auch Rentner in seinen Gruppen, die Jahrzehnte nach ihrem letzten Kursus das Wissen einfach wieder auffrischen wollen.
Darüber hinaus schicken viele Firmen Mitarbeiter zu Erste-Hilfe-Lehrgängen. Für viele Auszubildende, die kurz vor dem Führerschein-Erwerb stehen, ist das laut Rieke dann gleich eine günstige Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Seit einiger Zeit seien auch Flüchtlinge in den Kursen, sagt Meyer. „Bei den Wochenend-Kursen habe ich ein, zwei immer dabei.“ Für diese Teilnehmer sei das auch eine Frage der Integration.
Welche Zielgruppe sollte nach Ansicht von Rieke und Meyer verstärkt an Kursen teilnehmen? Die mittlere Generation, sagen beide. Denn bei den 30- bis 50-Jährigen seien die Kurse auch schon einige Zeit her. Und das Wissen könne schnell genug gefordert sein, weiß Rieke: „Alles, was im Haushalt passieren kann, wird in unseren Kursen erarbeitet
2017 absolvierten 4037 Teilnehmer in 307 Lehrgängen eine Erste-Hilfe-Aus- oder Fortbildung. Außerdem hat das DRK 1273 Kinder in 77 extra für sie ausgelegten Erste-Hilfe-Kursen geschult. Rieke und Meyer suchen nicht nur Kursusteilnehmer, sondern auch weitere Ausbilder. Die Kurse seien mit dem Bestand von 20 Ausbildern – darunter 18 ehrenamtliche wie Rieke und Meyer – gut zu bewältigen gewesen. Doch zu viele Ausbilder könne das DRK gar nicht haben. Meyer hätte in diesem Fall sogar einige Wunschkandidaten: Künftige Ausbilder mit Migrationshintergrund, zum Beispiel aus dem afrikanischen oder osteuropäischen Raum.
Von Dirk Reitmeister

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